Sopaipillas-Rezept

Hier ein Rezept von den typisch chilenischen SopaipillasSie werden in Chile als Snack verzehrt. 


Die Zutaten sind:
500g Mehl
1/2 TL Backpulver
1 1/2 TL Salz
20g Butter 
375ml Milch
1 Flasche Öl


1. Mehl, Backpulver, Salz und Butter in einer Schüssel vermischen (mit Knethaken!) und nach und nach Milch hinzufügen. 


2. 1 Flasche in eine tiefe Pfanne (am besten in einen Wok) geben und erhitzen (Vorsichtig!). 



3. Aus dem Teig platte Donuts formen (Durchmesser: ca. 10cm) und langgezogen in das Öl legen. (Auch vorsichtig!!) 




4. Rausnehmen sobald der Sopaipilla eine krosse, gold-braune Kruste hat. 






5. Anschließend Servieren. Gut dazu schmeckt übrigens:


Pebre


Dazu brauchst du:
1 Fleischtomate
1/2 Paprika (grün)
1 Peperonie
1 kleine Zwiebel
Koriandergrün
2 Knoblauchzehen
Salz
1/2 Zitrone




1. Tomate, Paprika, Peperonie und Zwiebel in kleine Würfel schneiden und in eine Schüssel geben.


2. Korianderblätter darüber nach Geschmack verteilen.


3. Knoblauchzehen mit etwas Salz zerdrücken und ebenfalls hinzufügen.






4. Alles mit dem Zitronensaft verrühren und mit Salz abschmecken.


5. Anschließend mit Sopaipillas genießen! 


Lecker schmecken die Sopaipillas auch süß, wie zum Beispiel mit Puderzucker, Marmelade, Nutella und Manjar.


GUTEN APPETIT! 

Día sesenta y ocho / ultimo día

Gestern haben wir schon morgens angefangen zu packen, da wir auch auf dem Rückweg nach Deutschland nur 23 Kilo mitnehmen dürfen. Definitiv zu wenig. Dadurch mussten wir einiges in Santiago lassen. Mittags fuhren wir an den Fuß eines Aussichtspunktes "Cerro Christobal". Diesen bestiegen wir dann ( ZU FUß!). Als wir endlich oben ankamen, sahen wir aber, dass sich der Aufstieg gelohnt hatte. Von dort oben konnte man ganz Santiago (+ Smok wolke) sehen. Auch die Kirchen und Statuen auf dem Hügel haben uns sehr gefallen. Nachdem wir mit dem Aufzug, den es übrigens gab, wieder hinunter fuhren gingen wir in die Mall Mittag essen. Danach kauften wir noch einige Sachen und fuhren nach Hause. Auch unseren letzten Abend genossen wir gemütlich in einer Bar.
( Bilder von gestern folgen, sobald wir in Deutschland sind.) 


Gerade sitzen wir beide in der Lobby unseres Hotels. Hinter uns unsere gepackten Koffer. Johannes ist bereits heute morgen mit einer anderen Maschine geflogen.In knapp einer Stunde werden wir abgeholt und zum Flughafen gebracht.  Um 18.10 geht es dann mit dem Flugzeug nach Madrid. Nach einem Stopp weiter nach Frankfurt, wo wir Montag Abend landen werden. Wir können noch nicht realisieren dass wir dieses Land gleich für unbestimmte Zeit verlassen werden. Wir hatten hier eine wunderbare Zeit und wir werden sehr sehr viel vermissen. Aber wir freuen uns auch auf unsere Familien, Freunde und unser zu Hause. 
Noch einmal möchten wir uns bei allen bedanken, die für die Erfahrungen die wir hier sammeln konnten verantwortlich sind! 

Día sesenta y siete/ SANTIAGO

Heute morgen mussten wir erst einmal alle eine runde ausschlafen. Der ganze Stress der letzen Zeit hatte uns zugesetzt. Mittags ging es dann in die Innenstadt von Santiago. Vorher besuchten wir noch einen Aussichtspunkt! Im Centro kauften wir ein paar Sachen ein und gingen dann zu KFC essen.   

Wolkenkratzer

Statur am Eingang des Aussichtspunktes

Aussichtspunkt von unten


Santiago

Día sesenta y seis/ SANTIAGO

Von unserem Hotel sind wir immer noch überwältigt. Die 4-Sterne merkt man ohne Zweifel und vom Service lassen wir uns etwas Verwöhnen. Wenn wir abends im Bett liegen, freuen wir uns auf das Frühstück am nächsten Morgen. Auch unser „Türöffner“ beim Rein- und Rausgehen gefällt uns. Dazu  liegt es auch relativ Zentral in der Nähe einer Metro Station. Und auch die Shopping Mall ist von hier aus leicht zu erreichen.


Um 9.00 wurden wir abgeholt um eine Tour durch Santiago zu machen. Damit konnten wir uns schon mal grob orientieren. Zuerst ging es zu einer Pferderennbahn. Pferderennen, wie auch die Wetten, sind in Chile sehr beliebt. Wir sind durch die Stadt zu vielen wichtigen Gebäuden gefahren. Unter anderem sahen wir auch eine Zeremonie der Polizei. 
Zeremonie 

Kirche, von innen noch schöner
Danach fuhren wir zu einem Aussichtspunkt. Von dort aus konnte man leider auch sehr deutlich die Smok-Wolke über Santiago sehen, die in der Stadt für echt schlechte Luft sorgt. Außerdem ist die Temperatur immer etwas schwül. An manchen Tagen ist die Luft so schlecht, dass nur bestimmte Autos  fahren dürfen.


Hier kann man ungefähr die Smok-Wolke erkennen
Nach der Tour gingen wir Mittagessen und anschließend in die Mall. Es ist ein ziemlich großes Shoppingcenter mit 6 Stockwerken, ziemlich modern. Dort verbrachten wir dann ungefähr 3 Stunden.  




Abends gingen wir noch in eine Bar und ließen den ersten Abend gemütlich ausklingen. 

Día sesenta y cinco / VALPARÍASO

Am zweiten Tag in Valparaíso hieß es auch schon wieder:  aus checken. Da wir aber noch ziemlich viel Zeit bis zur Abfahrt hatten gingen wir noch ein bisschen durch die Stadt. Unser Führer am Tag zu vor hatte uns erzählt, wie er die Stadt mit einem Wort beschreiben würde: "Künstler-Stadt"! Und da hat er wirklich recht. Alleine die Häuser auf den Hügeln sind ja schon wahre Kunstwerke, aber dann dazu noch die wahnsinnigen Graffitis und Bilder an den Wänden/Häusern. Anders als zum Beispiel in Wuppertal, wo man oft das Gefühl hat, dass die Sprayer nur sprühen um zu sprühen geht es hier wirklich darum etwas schönes zu kreieren.


Am Mittag gingen wir etwas essen. Dafür hatten wir uns eines der besten Restaurants in Valparaiso ausgesucht. Dort aßen wir Fisch und genossen die Aussicht. Um 17.00 ging es dann zum Terminal und danach nach Santiago. Dort gingen wir erst einmal unsere Koffer, die wir wo anders untergestellt hatten, damit wir die Reise nur mit unseren Rucksäcken machten mussten, abholen.  Dabei gewannen wir alle schon mal einen ersten Eindruck von Santiago. Es ist eine wahnsinnig schöne Stadt, aber ziemlich voll. Mit den Koffern ging es dann mit der Metro, übrigens die gleiche wie in Paris, zurück zum Hotel. 

Día sesenta y cuatro / VALPARAÍSO

Gestern Abend sind wir in Valparaiso angekommen und fühlten uns auch schnell wohl in unserem neuen Hotelzimmer (übrigens mit Bodenheizung!)
Doch als wir heute morgen zum Frühstück gegangen sind, waren wir etwas verwirrt, weil uns nicht wie gewohnt ein Buffet erwatete, sondern wir aus einer Speisekarte wählen mussten. Uns gefällt aber das Buffet und "so viel essen, wie man möchte" besser.

Um 10 Uhr holte uns ein Mann ab, der uns durch die Stadt führte. Wir waren sehr überrascht, als er anfing fließend deutsch zu sprechen und später stellte sich heraus, dass er über 10 Jahre in Deutschland gewohnt hat. So viel es uns leicht, alles zu verstehen, was er uns über die Hintergründe der Stadt erzählte.  Es war ein toller Vormittag und wir haben viele interessante Dinge erfahren. Besonders beeindruckt waren wir von dem Museum / Haus "La Sebastiana" das einmal dem Kapitän und Dichter Pablo Neruda gehört hat. Der Aufbau und die Einrichtung waren außergewöhnlich und über viele Dinge konnten wir nur staunen.

Blick über die Stadt

Valparaíso
La Sebastiana

 Als die Tour beendet war, beschlossen wir, die Stadt selbst noch ein bisschen zu erkunden.
Zuerst landeten wir bei dem großen Hafen, für den Valparaíso auch bekannt ist. Dort machten wir eine halbstündige Bootsfahrt an der Küste entlang und genossen die Aussicht über die bunten Häuser.
Fast alle Häuser sind farbig gestrichen und es gibt viele (gute!) graffitis. Es gibt viele alte Häuser, die oft im brittischen Stil gebaut sind und die ganze Stadt inspiriert in künstlerischer, literarischer und musikalischer Hinsicht. Das Bemerkenswerte sind die verschiedenen Hügel, auf denen die Häuser sich nach oben hin ausbreiten, die leicht mit den Ascensoren (Seilbahnen) zu erreichen sind. Die geographische Lage spielt natürlich auch eine sehr wichtige Rolle, sowie die Marine, die hier sehr stark vertreten ist. Desweiteren gilt Valparaíso als Studenten- und Touristenstadt.



Im Ganzen finden wir Valparaíso bisher sehr schön und sind erstaunt über die künstlerische Vielfalt. Das Nachtleben ist uns noch nicht sehr vertraut, aber mal sehen, was noch kommt.

Día sesenta y uno, día sesenta y dos y diá sesenta y tres

Am Samstag ging es für uns drei sehr früh los, nämlich um 4.00. Wir fuhren mit einem Bus zu den 2 Stunden entfernten Tatio Geysiren. Dort war es wahnsinnig schön, aber nicht ganz ungefährlich wie uns die Führerin erklärte. 


Nach einem leckeren Frühstück fuhren wir noch zu einem anderen Geysir wo Kara und Maddy sich doch gleich in die Bikinis warfen und hinein sprangen. Die Thermen hatten ungefähr 36°. Es war zwar ein bisschen schlammig, aber doch irgendwie cool mit so vielen Menschen aus vielen Nationen in einem " Pool " zu schwimmen. Danach ging es noch in ein Dorf, wo wir typische Leckereien aßen. Um 13.00 kamen wir wieder im Hotel an! 



Alles in allem waren wir sehr begeistert von den Touren mit Turis Tur. Die Menschen waren sehr freundlich und die Busse waren top. Wenn wir wollten, wurde uns alles noch einmal auf Englisch erklärt. 


Mittags ging es für uns zum Sandboarden. Für uns war das ein wirkliches Highlight, worauf wir uns auch schon die ganze Zeit gefreut haben. Statt einer Einführung, wie man es in Deutschland erwartet hätte, wurden wir zu einem Sandhügel gefahren und bekamen 3 Boards in die Hand gedrückt! Trotzdem haben wir es alle irgendwie geschafft, uns auf den Boards zu halten. Und abgesehen von dem wirklich anstrengenden Aufstieg war es der Hammer! Wir hatten wahnsinnig viel Spaß! Leider konnten wir nicht so viele Fotos machen, da es teilweise Sandstürme gab. 


Am nächsten morgen gab es keine Tour. Dafür sind wir mit unserem Hotelleiter zu 2 Lamas gefahren. Mittags waren wir dann nochmal in der Stadt, wo wir eeeeeiniges kauften. Außerdem waren in einem hübschen Restaurant an dem zentralen Platz sehr viel, aber sehr lecker essen. 


Letztendlich können wir San Pedro jedem empfehlen, es ist wirklich wunderschön dort und es gibt viel zu sehen. Auch unser Hotel Iorana Tolache ist weiter zu empfehlen.
Abends ging es dann nach Calama und von da aus weiter nach Santiago und dann nach Valparaiso. Also saßen wir ca. 28 Stunden im Bus, weshalb es zum Montag nicht wirklich viel zu sagen gibt. 

Día sesenta

Heute sind wir sehr früh aufgestanden, um noch einige Dinge im "Centro" zu erledigen und haben uns anschließend die Umgebung angeguckt. Es gibt hier viele aufeinander folgende Läden, die ein ähnliches Sortiment verkaufen, wie zum Beispiel Schmuck, Kleidung und typisch chilenische Sachen. Da mussten wir natürlich auch einige Souvenirs kaufen. Wir waren auch in der Kirche von San Pedro. Sie ist weiß mit einem Dach aus Holz. Doch leider finden wir, dass die sehr behängten christlichen Figuren, die in den meisten Kirchen in Chile stehen, die Wirkung kaputt machen und oft sehr kitschig aussehen.
Als wir wieder Zuhause waren, mussten wir wegen der Hitze erst einmal in den Pool springen. Er war aber extrem KALT!

Am Mittag haben wir mit einer Reisegruppe unsere zweite Tour gemacht. Nachdem wir wieder ein über die Sandhügel gewandert sind, sind wir in ein kleines Dorf gefahren. Zu unserer Überraschung liefen dort Lamas rum und die Bewohner störte es auch nicht, dass sie in die Läden gingen und wurden anschließend mit Schokoriegeln gefüttert. Ja, wir haben sie auch gestreichelt! 
Weiter ging es nach Toconao y Salar de Atacama, wo wir Flamingos sehen konnten. Unsere Führerin erklärte uns viel, über die Lebensweise und das Verhalten dieser Tiere. Wir waren sehr fasziniert und wieder mal sehr erschöpft von unserem Tag. 

Lama ist in einem Laden
Flamingos im Sonnenuntergang


 

Día cincuenta y nueve/ SAN PEDRO DE ATACAMA


Morgens um 8.00 stiegen wir in den Bus nach San Pedro de Atacama um. Um 9:30 kamen wir in unserem Hotel an, mit dem wir wirklich sehr sehr zufrieden sind. Die Menschen hier sind super nett, es gibt einen Pool und wir können das, was sich „Centro“ nennt, gut erreichen. Denn eigentlich ist hier nichts außer Wüste. Trotzdem gingen wir nach dem Frühstück ins Centro, wo wir ein paar Souvenir Läden besuchten und auch Llamas sahen!
Da San Pedro ( wie der ganze Norden Chiles ) sehr teuer ist aßen wir als Alternativmittagsessen Brot mit Ketchup, Mayo, Senf und Käse. Dazu Äpfel und Tomaten.  Um 15:00 wurden wir von einem Bus zu unserer Tour abgeholt. Unser Ziel hieß: Valle de La Luna (z.d. Tal des Mondes)
Dort hielten wir an mehreren Aussichtspunkten. Die „schillernden Nadelspitzen und Salzberge“ waren wirklich schön. Das Gebiet erinnert an die Oberfläche des Mondes, daher der Name. Wieder war es sehr heiß, aber wahnsinnig interessant. Gegen Abend trafen wir auch viele andere Touristen, die genau wie wir die untergehende Sonne und die rötlich schimmernden Felsklippen sehen/fotografieren wollten.  Auch dieser Tag war unglaublich anstrengend. 




Día cincuenta y ocho/ IQUIQUE


Nachdem wir Abends Nudeln essen waren ließen wir den Abend auf dem Balkon ausklingen. Für Maddy war der Abend allerdings etwas früher vorbei, da sie einen Sonnenbrand bekommen hatte und aussah wie ein Krebs. Mittlerweile haben wir aber Sonnencreme gekauft.

Morgens war es etwas stressig. Bereits um halb neun sollte unsere Tour losgehen. Trotz der Missverständnisse mit der Rezeption schafften wir es einigermaßen pünktlich im Bus zu sitzen. Mit ca. 15 weiteren Personen und einem ziemlich coolen Führer ging es zur ersten Station: Santa Laura.
Santa Laura liegt ungefähr eine Stunde von Iquique entfernt. Langweilig war die Fahrt trotzdem nicht, da die Natur hier wirklich beeindruckend ist!  Santa Laura und auch Humberstone sind zwei ehemalige Salpeterwerke. Es waren/sind die weltweit größten. Dennoch sind die seit 1961 dem Verfall ausgesetzt.  (>Geisterstädte)

 Der sogenannte „Chilesalpeter“ wurde aus beiden Städten exportiert und als Schießpulver und Sprengstoff benutzt. In Santa Laura konnte man besonders die Werksanlagen bewundern. In der Stadt lebten einmal 425 Menschen und in Humberstone mehr als 3500. Irgendwann konnte der Salpeter künstlich hergestellt werden. Daraufhin wurden beide Städte geplündert und zerstört.

Als wir gegen Vormittag in Humberstone ankamen war es wirklich schon sehr sehr warm! Beide Städte fanden wir wunderschön. Es war wahnsinn zusehen was sich die Menschen, vor allem in Humberstone alles aufgebaut hatten. Neben einer Schule, einer Bäckerei und einem Krankenhaus gab es sogar ein Theater und ein Schwimmbad!



Mittags fuhren zum Cerro Pintados. Leider haben wir nicht wirklich verstanden von wem und warum diese Zeichen da sind, aber sie waren sehr schön.
Nach diesem Ausflug ging es mit dem Bus in ein Dorf um Dort Mittag zu essen. Sehr lecker! Danach fuhren wir nach Tirana. Als wir dort ankamen waren wir echt froh, dass wir mit einer Tour unterwegs waren und nicht alleine, denn alleine hätten wir niemals in diese schöne Stadt gefunden. Am Anfang waren wir durch die Wellblechhäuser und die Zelte etwas schockiert und verwundert, aber als wir auf den Marktplatz kamen waren wir begeistert.  Der Markt war ehr uninteressant. Ein Markt eben, wie man ihn oft auch in Italien und Spanien findet, mit Marktschreiern und so weiter.

Aber auf dem Marktplatz bot sich uns ein besonderer Anblick. Vor der wirklich großen und von außen auch schönen Kirche tanzten mehrere Gruppen zu verschiedener rhythmischer Musik. Dabei trugen sie wahnsinnig schöne Kostüme und Masken. Man erklärte uns, dass dieses Fest, zur Ehrung der Maria, einmal im Jahr, einen Monat lang, jeden Tag, stattfand. Es war wirklich ein tolles Gefühl, dort zwischen den ganzen glücklichen Menschen zu stehen.

Abend waren wir dann wirklich erschöpft, so viele neue Eindrücke machen einen Müde. Wir hielten mit dem Bus noch an einem Aussichtspunkt, von dem man ganz Iquique bei Nacht sehen konnte. Leider konnte die Kamera das alles nicht festhalten. Als wir wieder am Hotel ankamen, gingen wir Sushi essen  und um 23:30 ging unser Bus nach Calama und weiter nach San Pedro. Uns hat es in Iquique sehr gut gefallen, eine Reise dorthin würden wir jedem empfehlen. Und auch, trotz dass alle gesagt haben, die 30 Stunden Busfahrt wäre so anstrengend, würden wir sie wieder machen. Man muss sagen, dass wir uns so viel auf der Busfahrt beschäftigt haben das wir selten Langeweile hatten und die Vegetation aus dem Fenster aus zu sehen war der Hammer. Da gab es auf der einen Seite den Pazifik und auf der anderen Seite Wüste mit Kakteen. Wirklich eine schöne Erfahrung. 

Día cincuenta y seis/siete/IQUIQUE

Sonntag Abend um 22.05 ging es los. An diesem Zeitpunkt mussten wir uns von unseren Familien verabschieden. Es war sehr traurig und wir werden sie alle sehr vermissen! Mit dem Bus ging es dann nach Santiago. Morgens ging es von dort aus, ebenfalls mit dem Bus nach Iquique. Ca. 24 Stunden später kamen wir dort auch an. Es ist hier sehr sehr schön, das Hotel, der Strand und das Wetter sind traumhaft! Nach dem Frühstück sind wir zum Strand gegangen und in die Stadt. Heute Abend werden wir wahrscheinlich in ein Restaurant gehen. 



FAZIT TEMUCO


Nun ist es soweit, die 2 Monate in Temuco sind vorbei. Es war eine sehr bewegende Zeit die wir nun hier als ein Fazit zusammenfassen möchten. Wie mit allem auf diesem Blog, haben wir uns auch hiermit sehr viel Mühe gegeben. Wir hoffen, dass es einige lesen und damit besser verstehen, was der Austausch für eine Bedeutung für uns hat(te).
Natürlich, aber man muss wohl noch einmal betonen, war dies kein normaler Austausch.  Uns war klar, dass wir nicht wieder nach Deutschland kommen und perfekt Spanisch sprechen werden, wie es sicherlich einige denken. Der Austausch gilt ehr der Kulturvermittlung. Natürlich sollten wir hier auch Spanisch lernen. Aber da wir auf eine deutsche Schule gingen, unsere Austauschpartner Deutsch sprechen und auch sprechen wollten und wir eine ziemlich große Gruppe Deutscher Austauschschüler waren, war verständlich, dass wir nicht so viel Spanisch lernen würden, wie wenn wir 2 Monate auf eine normale Schule nach z.B. Spanien gehen würden.  All‘ das war uns aber bewusst!

Vorstellungen
Wir sind mit sehr gemischten Vorstellungen nach Chile gefahren. Wie wir bereits geschrieben haben, war es für uns bereits ein Kampf nach Chile zu kommen. Dies hing mit den Noten zusammen. Aber letztendlich haben wir es doch geschafft. Wir erinnern uns noch genau daran wie Maddy zwei Wochen vor der Abreise zu Kara sagte „ Ich finde es muss jetzt mal langsam los gehen. Wir haben jetzt so viel gekämpft und vorbereitet, alles ist bereit, jetzt ist mal Zeit loszulegen.“
Bereits auf unseren Bewerbungen hatten wir geschrieben, was unsere Vorstellung an dieses Land/ diesen Austausch sind. Wir wollten hier einiges lernen. Neben der Sprache wollten wir auch eine andere Kultur kennen lernen und auch eine andere Familie. Wir wollten uns auch selbst besser kennen lernen: Wir wollten lernen wo unsere Grenzen sind, wie offen wir auf andere Menschen zu gehen und wie wir uns am anderen Ende der Welt verhalten.
Unsere Vorstellungen an die Sprache waren anders als es eintreffen sollte. So große Unterschiede zwischen Castellan und Spanisch hatten wir nicht vermutet.
„Chilenisches Spanisch unterscheidet sich so sehr vom dem „normalen “ Spanisch, wie Oxfort Englisch von schottischem Englisch.“
Aber nach zwei Wochen kamen wir auch damit klar. Natürlich verstehen wir immer noch nicht alles.  Wir sprechen immer noch größtenteils im Präsent. Wir sind alle sehr gespannt ob und wie viel wir mehr können werden als diejenigen, die weiter in der Schule Spanisch gelernt haben. Wir glauben, dass wir nicht mehr können werden, da uns einfach viele Dinge fehlen, wie zum Beispiel die Zeiten. Aber wir denken, dass wir vieles besser anwenden können.  Außerdem können wir jetzt auch viele „Jugendausdrücke“ und Alltagssätze. Es war für uns alle der erste Austausch! Jetzt wissen wir erst, wie toll es ist eine andere Sprache verwenden zu können.
Am Anfang waren die Chilenen sehr darüber verwundert, wie wenig wir über ihr Land wussten. Im Gegensatz zu ihnen, die sehr sehr viel über Deutschland, auch durch die Schule, wissen, konnten wir immer nur  von dem Erdbeben erzählen, dass in Chile stattfand.  
Wir hatten uns überlegt, wie Chile wohl sein würde und kamen zu dem Entschluss, dass es etwas europäisch sein würde. Aber als wir hier waren, spürten wir aber  auch, dass wir uns in Amerika befinden. Es ist eine gute Mischung zwischen beiden Kulturen (europäisch + nordamerikanisch).
Es ist sehr schwierig seine Vorstellungen von vor der Reise zu formulieren, wenn die Reise schon vorbei ist. Der ganze Stress vor der Reise hat uns nicht wirklich darüber nachdenken lassen, wie die Reise werden würde. Natürlich hatten wir ein paar Bedenken und auch ein bisschen Angst, wie es werden würde. Aber letztendlich haben wir uns einfach nur gefreut! Vielleicht war es auch gut, dass wir nicht mit klaren Vorstellungen und Erwartungen hier hin gefahren sind, so konnten wir offen auf alles zu gehen.

Umgang mit der Familie  
Der Umgang mit der Familie ist sehr herzlich und es wird viel Respekt gezeigt. Alle verhalten sich sehr höflich gegenüber und es wird sich über die gewöhnlichen Dinge unterhalten. Die älteren Menschen haben Vorrang. Das heißt bei Freunden werden eigentlich immer zu erst die Eltern begrüßt. Das Verhältnis von den Freunden und den Eltern ist in Temuco vielleicht auch anders, da sie sich bereits seit dem Kindergarten kennen. Die Jugendlichen bezeichnen die Eltern von Freunden als Tío/Tía (Onkel/Tante), das auch ein Gefühl von Familie vermittelt. Man fühlt sich immer willkommen durch die offene Art der Familie und Familienfeste oder Familienessen finden häufig statt. Die Familie ist das Wichtigste hier in Chile. Die meisten Familienmitglieder wohnen in der Nähe und auch regelmäßige Besuche sind normal.

Unterschiede zwischen  Deutschland und Chile
Natürlich gibt es große Unterschiede, obwohl, wie bereits erwähnt Chile vom optischen etwas Europäisch wirkt.  Es gibt hier, wie in Deutschland schöne Viertel, aber auch echt hässliche Viertel. Die Hochhäuser sehen von Innen aus wie Hotels mit einer Rezeption (man erinnere sich an Hotel Zack & Cody).  Hier, in Temuco, gibt es viele Häuser, die oftmals alle sehr gleich aussehen. Meistens mit einem Glaserker vorne und einer Einfahrt mit Tor. Was uns allerdings schon aus dem Flugzeug von Santiago aufgefallen ist: Die Häuser sind hier viel bunter! Dadurch wirkt alles etwas freundlicher. Dreckig ist es hier allerdings trotzdem und die viele Straßenhunde lassen einen der Stadt nicht unbedingt vertrauen.
Trotzdem sind die Menschen sehr nett. Vor allem in den Bars und Cafés.  Wir finden zwar, dass sie alle nicht so oft lächeln, aber die sind sehr freundlich, wenn man sich mit ihnen unterhält. Wir haben sehr schnell sehr viele Freunde gefunden! Aber das, mit der Freundlichkeit, hängt natürlich auch damit zusammen, wie man auf die Menschen zugeht.
Es gab allerdings auch Dinge die uns sehr gestört haben. Zum Beispiel wenn man Einkaufen war, bekam man immer, egal wie viel man kaufte, alles direkt eingepackt. Hinter der Kasse stand immer noch ein zweiter Mitarbeiter, der dafür zuständig war und dem man danach meistens Trinkgeld gab. Wir versuchten aber meistens die Sachen vor dem Mann mit den Plastiktüten einzupacken, da wir es für Umweltverschmutzung und unnötig hielten alles einzeln einpacken zu lassen.
Auch anders war hier, was uns auch recht schnell aufgefallen ist, dass die Menschen hier andere Höflichkeitsformen haben. So wird zum Beispiel selten gewartet, schon gar nicht beim Essen. Es kann also sehr schnell vorkommen, dass man auf einmal alleine da sitzt, weil alle schon abgeräumt und fertig gegessen haben.  Auch am Anfang wird nicht auf alle gewartet, was für uns sehr ungewöhnlich war. Die Ellenbogen gehören hier übrigens auf den Tisch. Ebenso ist es kein Problem, wenn man mal eben telefonieren muss. Dabei bleibt man dann am Tisch sitzen.
Kochen und Spülen tut die Nana oder die Mutter.  Nie hat der Vater gekocht oder gespült. Der Umgang mit der Nana war für uns bis zum Ende schwierig. Allerdings muss man dazu sagen, dass wir uns von Anfang an nicht an die Nanas gewöhnen wollten. Dass das Bett mittags gemacht ist fanden wir zwar sehr gut, aber jedes Mal unsere Klamotten suchen zu müssen war nicht so schön! Wir wussten zwar, dass die Nanas hier gut bezahlt werden und das sie froh sein konnten einen Job zu haben, aber trotzdem taten sie uns irgendwie leid. Man meinte zwar zu uns beiden, dass die Nanas mehr Freund als Nana wären, aber das stimmte ehr weniger ( bzw. sah es für uns nicht danach aus) . Manchmal wurden sie echt ganz schon herum kommandiert und essen mussten sie auch in der Küche und nicht mit uns am Esstisch.
Einerseits denken wir brauchen manche Familien eine Nana, weil die Eltern beide arbeiten. Andererseits arbeiten bei uns auch beide Elternteile in Deutschland und sie schaffen den Haushalt trotzdem. Das liegt aber vielleicht auch daran, dass wir helfen. Was hier nicht der Fall ist. Hier ist man schon mit Nudeln kochen überfordert.
Wovon wir allerdings begeistert waren, war das Verhalten der Schüler in der Schule. Im Gegensatz zu unserer Schule, wo Markendruck, Cliquenbildung und Lästern an der Tagesordnung stehen waren hier alle nett zueinander. Natürlich gibt es hier auch Gruppen die sich besser verstehen als andere, aber trotzdem versteht sich jeder mit jedem. Vielleicht liegt das auch daran, dass man hier ein Jahr länger im Klassenverband unterrichtet wird. Das Problem des Markendrucks wird hier durch Schuluniformen gelöst.
Von den Schuluniformen sind wir mittlerweile begeistert. Es ist mehr oder weniger eine einmalige Anschaffung, da die Uniform immer durch Generationen weitervererbt wird. Die von unserer Schule finden wir sogar relativ schön! Es bleibt trotzdem viel „Platz“ für Individualität, da die Schüler Frisur, Nagellack, Accessoires und Taschen selbst bestimmen können. Außerdem gibt es einmal im Monat den Jeans- Tag, wo die Schüler gegen 1000$, die gespendet werden, ihre normalen Klamotten tragen dürfen.
Klar wollten manche statt ihrem alten Handy lieber ein Iphone, aber das ist dann ihr Wunsch und kein Druck. Hier wird sich geholfen und auch viel untereinander ausgeliehen. Natürlich gibt es auch ruhigere Schüler, aber auch die kamen mit allen klar und wurden akzeptiert.
Die Jugendlichen machen, genau wie wir in Deutschland, sehr viel Party. Zwar ist hier alles ab 18 Jahren, aber irgendwie bekommen sie trotzdem was sie möchten und kommen auch dahin wo sie möchten. Es wird sich aber auch oft einfach nur zum gemeinsam Sushi oder Tacos essen oder Filme gucken getroffen.
Auch ist uns der Unterschied der Spontanität aufgefallen. Natürlich liegt das auch wieder an den Familien in Deutschland, was man von zu Hause gewöhnt ist, aber hier ist man wirklich sehr spontan. Abends heißt es, dass man vielleicht am Wochenende in eine andere Stadt fährt und am nächsten Morgen gibt es schon wieder ganz andere Ideen.
Der letzte Unterschied, der uns aufgefallen ist, ist die Abhängigkeit von den Eltern. Die Eltern wollen immer genau wissen wo du mit wem bist. Am liebsten holen sie dich überall ab. Das liegt allerdings auch daran, so Maddy’s Gastvater, dass die Eltern ihre Kinder hier sehr selten sehen. Die Jugendlichen hier scheinen das zu genießen. Aber wir in Deutschland sind es gewöhnt, dass man seine Eltern manchmal nur eine Stunde am Tag sieht. Ansonsten sind wir mit Bus und Bahn unterwegs und können uns auch selbstverständlich selbst etwas zuessen machen.  Dieses  Verhalten in Temuco hat uns etwas schockiert.
Diese Unterschiede wirken nun vielleicht so, als würden wir uns darüber beschweren, aber das tun wir nicht. Uns war von Anfang an klar, dass wir in eine andere Kultur mit anderen Sitten fahren würden. Und WIR müssen uns an die Familien anpassen, nicht umgekehrt!

Veränderungen an uns
„Manchmal braucht man eine Weile Abstand von den Menschen die man liebt. Das heißt aber nicht, dass man sie dadurch weniger liebt. Manchmal liebt man sie dadurch umso mehr.“
Dieses Zitat drückt aus, was die größte Veränderung an uns war: Wir haben angefangen unsere Heimat und unser Leben dort zu schätzen. Dadurch das wir angefangen haben zu vermissen.  Wir haben schon vor der Reise gemerkt, was für eine Ehre es ist diese Chance bekommen zu haben und sie nutzen zu dürfen. Aber jetzt wo wir hier sind ist es unbegreiflich. Dieser Gedanke  „Ich stehe am anderen Ende der Welt“, ist einfach unbeschreiblich. 
Wir waren schon vor der Reise sehr selbstständig und jeder der uns länger kennt weiß das auch. Wir unternehmen sehr viel und sind dabei wenig auf Hilfe angewiesen. Wir  denken nicht, dass wir durch Chile selbstständiger geworden sind, dadurch, dass wir so sehr Abhängig von unseren Gasteltern bzw. Geschwistern waren. Aber vielleicht wird sich dies noch durch die kommende Rundreise ändern, in der wir vollkommen auf uns allein gestellt sind.
Vielleicht wurde unser Selbstbewusstsein gestärkt. Das Gefühl „ Wow, ich bin jetzt hier“ kann einem keiner mehr nehmen und darauf können wir auch stolz sein. Nicht jede sechzehnjährige kann von sich behaupten am anderen Ende der Welt gelebt zu haben. Es ist nochmal ein Unterschied ob man mit seinen Eltern 3 Wochen Urlaub in den USA macht oder für 2 Monate alleine in einer Familie lebt.
Durch diese Reise haben wir unsere Grenzen noch besser kennen gelernt. Wir wissen nun, ab wann wir Heimweh bekommen. Wir sind hier auf einer Emotionalen Achterbahn gefahren und haben gelernt mit allem umgehen zu müssen/können.  Wir mussten viele Entscheidungen alleine, ohne unsere Eltern treffen und haben alles gemeistert.
 Und ein sehr wichtiger Punkt, der zwar keine Veränderung ist aber eine Bekräftigung ist die Freundschaft zwischen Kara und Maddy, die sich hier neu aufgebaut und verstärkt hat. Auch hier haben wir gestritten und uns wieder vertragen. Wenn es ein Problem gab waren wir unsere Ansprechpartner. Wir konnten über alles reden und das ist sehr wichtig, wenn die Familie so weit entfernt ist. Auch hier haben wir sehr viel miteinander unternommen und die Stadt Temuco alleine erkundet. Wir haben uns noch besser kennen und lieben gelernt. Wir sind beide sehr froh, dass wir dieses Abenteuer miteinander teilen konnten.

Was wir vermisst haben
Selbstverständlich haben wir unsere Familie und unsere Freunde vermisst! Aber auch ein paar „deutsche“ Eigenschaften fehlten uns. Wie zum Beispiel die Disziplin und Selbstständigkeit. Auch haben uns einfache Umarmungen gefehlt. Natürlich sind die ganzen Küsse zur Begrüßung auch nett, aber für uns hat eine Umarmung eine andere Bedeutung. Wir haben die freudigen Begrüßungen am Morgen in der Schule unserer Freundinnen vermisst, sowie die Wochenenden, die wir ebenfalls meistens mit ihnen verbringen. Wir haben das gemeinsame Einkaufen mit unseren Müttern vermisst und die tägliche Routine die anfängt beim Reiskochen und aufhört beim Asi-TV gucken. Des weiterem haben wir unsere vertrauten 4 Wände und unsere eigene Zimmergestaltung vermisst. Wir haben es vermisst einfach mal abzuschalten und die Verantwortung und andere Planungen unserer Familie zu überlassen.

Was wir vermissen werden
Wir werden hier einiges vermissen, immerhin haben wir uns hier quasi ein zweites Leben aufgebaut. Natürlich wird es nicht so „krass“ werden wie bei denjenigen, die ein Jahr im Ausland waren, aber einfach wird es trotzdem nicht werden. In zwei Monaten erkennt man neue Dinge, gewöhnt sich an diese und lernt sie zu schätzen und zu lieben. Wir haben uns nicht komplett an dieses Leben gewöhnen können. Aber das kann man nie, auch wenn man ein Jahr weg  ist wird man im letzten Monat noch neue Sachen kennen lernen. Vor allem da wir den Schulalltag nur halb miterlebt haben!
Einerseits werden wir es vermissen freie Tage zu haben und machen zu können was wir wollen.  Andererseits, wie eben beschrieben, vermissten wir die Forderung an uns. Aber es war doch sehr schön aus der Schule zu kommen und den ganzen Tag genießen zu können. Einfach den ganzen Tag zu schlafen oder bis spät abends etwas zu unternehmen.
Natürlich, und das ist klar, werden wir die Familie und die Menschen, die wir hier kennen und lieben gelernt haben, vermissen. Man hat einfach ganz neue Erfahrungen mit Menschen gesammelt. Besonders traurig ist der Gedanke, dass man nicht weiß, wann man diese Menschen wieder sehen wird. Es kann sein, dass uns das Schicksal bereits nach dem Abitur wieder nach Chile verschlägt, es kann aber auch sein, dass wir hier nie wieder hinkommen werden. Trotzdem haben wir die Zeit hier genossen. Wir haben neue Lebensstile von neuen Menschen kennen gelernt. Wir haben viel mit unseren Familien unternommen, sie haben sich sehr viel Mühe gegeben uns Chile und das Leben hier näher zu bringen. Uns wird es fehlen Ausflüge in verschiedene Orte zu machen. Gemeinsam haben wir viel gelacht und viel geredet.
Zu dem Vermissen der Familie gehört vor allem eines und das muss hervorgehoben werden:  Wir haben in Deutschland beide noch Geschwister, aber das Leben mit einer Schwester war uns beiden neu. Zwar sehen wir unsere Schwestern schon an Weihnachten wieder, aber es wird trotzdem sehr hart auf einmal alleine zu sein.
Man muss sagen Josefina  und Catalina war für uns wie die großen Schwestern, die wir nie hatten. Sie waren immer für uns da und führten uns „ an ihrer Hand“ durch das Leben hier. Sie erklärten uns sehr viel und setzte sich oft für uns ein. Natürlich waren sie auch irgendwo unsere Übersetzerin, falls es Verständigungsprobleme gab. Wir stellten auch Charakterlich viele Gemeinsamkeiten fest. Wir  freuen uns sehr auf die Zeit mit ihr in Deutschland.
 Eine Freiheit die uns fehlen wird ist der Gedanke „Mich kennt und versteht hier keiner.“ Es war einfach zu schön, über die Menschen reden zu können, obwohl sie neben einem stehen. Jeder kennt das aus dem Urlaub in einem fremden Land. Wir könnten hier quasi machen was wir wollen und auch aussehen wie wir wollen. Das war schon irgendwie lustig.
Das letzte und größte was uns fehlen wird ist das neue entdecken. Jeden Tag hatten wir die Chance etwas Neues auszuprobieren. Sicher, das können wir in Deutschland auch, aber hier ist es was ganz anderes. Wir konnten jeden Tag nutzen und das meiste herausholen.  Jeden Tag hatten wir die Chance ganz viele neue Dinge zu lernen und sei‘ es nur eine neue Vokabel.  Das war ein unglaublich tolles Gefühl!

Was wir nicht vermissen werden
Die Spontanität konnte sehr nervig sein, weil sie uns sehr in der eigenen Tagesgestaltung eingeschränkt hat. Außerdem merkten wir sehr, dass die Chilenen oft in ihren Entscheidungen auf ihre Eltern angewiesen waren, was schon mit dem ständigen Hinbringen und Abholen anfing.
 Zudem werden wir auch die Straßenhunde nicht vermissen, die uns einfach nur leid taten, nervig sein konnten und teilweise auch angsteinflößend waren.
Außerdem freuen wir uns schon sehr darauf, endlich wieder frischgepressten Orangensaft und Marmelade aus echten Früchten zu essen, da die aus der Tüte doch etwas künstlich/süß schmecken. Wir sind froh bald nicht mehr aus Höflichkeit essen zu müssen, da die fünf Gänge pro Mahlzeit unseren Magen schon sehr strapaziert haben und wir oft mit Bauchschmerzen kämpfen mussten. Trotzdem haben wir alles gegessen, was wir von unserer Familie vorgesetzt bekommen haben, um nicht den Eindruck zu machen, dass uns etwas nicht schmeckt. Denn das Essen schmeckt wirklich toll. (DEMENTSPRECHEND SEHEN WIR NUN AUCH AUS)
 Ein weiterer Punkt an den wir uns bis zum Ende nicht gewöhnen konnten waren die Wetterumschwünge. Wir erinnern uns an einen Tag an dem es aus Eimern gegossen hatte. Als wir uns daraufhin in eine Bar retteten, um unsere klitschnassen Hosen auszuziehen und unsere Skihosen anzuziehen, hatte es bereits aufgehört zu regnen und als wir wieder rauskamen schien die Sonne.

Was werden wir anders machen?
Wenn Cata und Jose nach Deutschland kommen, werden wir auf jeden Fall besser vorbereitet sein und schon Planungen für die Wochenenden parat haben. Außerdem sollen sie keine Probleme mit dem Überbrücken von Strecken zu anderen Orten haben. Wir möchten alles so gut vorbereiten, dass wir im Nachhinein nicht sagen müssen, was wir alles noch hätten machen können oder wozu wir keine Zeit gefunden haben. Wir möchten darauf achten, dass unsere Austauschpartner jeden Tag Programm haben und von uns beschäftigt werden, wenn sie nicht wissen, was sie machen sollen, damit sie jeden Tag richtig nutzen können, keine Langeweile haben und auch keine Zeit für Heimweh bleibt. Außerdem möchten wir sie mehr in unseren eigenen Alltag einbeziehen und ihnen gleichzeitig Freiraum lassen, Entscheidungen selbst treffen zu können. Schließlich möchten wir auch mehr zu viert unternehmen

Rat an andere / Würden wir das nochmal machen ?
Alles in allem würden wir jedem einen Austausch empfehlen, da man einfach unwahrscheinlich viel über sich selbst lernt.
Wir würden auch auf jeden Fall einen Austausch nochmal machen, aber nur unter der einen Bedingung, dass wir die Versicherung hätten, dass wir  immer Internet hätten, da Maddy damit einige Probleme hatte. Wenn du 13.000 km von deiner Familie und deinen Freunden entfernt bist und du endlich einen Termin zum skypen gefunden hat, trotz der sechs Stunden Zeitverschiebung und dann alles scheitert, weil dein Internet nicht funktioniert, dann ist das etwas was dich wirklich aus der Bahn werfen kann. Klar, muss man daran denken, dass es mal auch eine Zeit ohne Internet gab, aber wenn du weißt deine Freunde/ deine Familie sitzen jetzt in Deutschland vor dem Computer und warten darauf das du online kommst, ist dir das auch egal.
Das wäre der einzige Punkt, der uns wirklich wichtig wäre. Ansonsten ist ein Austausch eine wahnsinnig tolle Erfahrung und wenn man die Chance von seinen Eltern und seiner Schule bekommen sollte, sollte man sie auf jeden Fall wahrnehmen. Weil schaden kann sie einem sowieso nicht.
Unser Rat an andere ist, wenn sie diese Chance auch bekommen und wahrnehmen: Lebt nicht in Deutschland! Natürlich sind die ersten zwei Wochen hart. Man schaut ständig auf die Uhr und fragt sich „Was machen meine Freunde gerade? Was macht meine Familie gerade?“ Aber wenn man diese Chance angenommen hat, dann sollte man sie auch nutzen. Man sollte sich integrieren. Die ersten zwei Wochen sind wahnsinnig hart. Und wir möchten uns gar nicht vorstellen wie hart sie sind, wenn deine Austauschschülerin nicht gerade Deutsch sprechen kann. Es lastet einfach ein riesen Druck auf einem, man möchte am liebsten den ganzen Tag spanisch sprechen, aber wenn einen keiner versteht und Vokabeln fehlen ist es wirklich schwierig. Aber wenn man diese zwei Wochen überwunden hat, hat man auf jeden Fall eine Sache gelernt: Man kann ALLES umschreiben, wirklich alles. Auch wenn einem Vokabeln fehlen.  Aber diese harte Zeit, in den ersten zwei Wochen, ist wichtig und notwendig. Du und deine Familie merkt, dass ihr euch Mühe gebt. Und das ist das Wichtigste. Ein Austausch ist kein Urlaub. Es ist unheimlich anstrengend. Aber es lohnt sich!
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Das war nun unser Fazit zu unserem Austausch. Natürlich ist er noch lange nicht zu Ende. Nach der Rundreise in den Norden, die wir nun starten werden kommt die zweite Etappe des Austausches. Kurz vor Weihnachten werden uns unsere Gastschwestern für zwei Monate in Deutschland besuchen. Über diese Zeit werden wir auf jeden Fall hier berichten.
Noch einmal möchten wir uns bei allen bedanken die uns zu diesem Schritt, nach Chile zu fliegen, geholfen haben. Ihr alle habt uns Unterstützt und darüber sind wir unwahrscheinlich froh. Auch diejenigen, die uns während dieser Zeit hier geholfen haben ein großes Dankeschön! So etwas ist nicht selbstverständlich. Aber die, die mit einem so eine Zeit überstehen sind die wahren Freunde!
Dankeschön.


Día cincuenta y cinco

Gestern Abend waren wir dann wieder in einem Club. Dort haben wir dann noch mal alle wieder getroffen. Es war ein sehr schöner Abend mit mehreren Liveacts. Heute ist unser letzter Abend, denn am Sonntag geht es um 22:05 in die erste Stadt. Für uns ist es sehr schwierig, dass Leben, was wir uns hier aufgebaut haben, hinter uns zu lassen. Aber, wir freuen uns auch sehr auf die Tour in den Norden und dann schliesslich auf zu Hause. 
An alle die jetzt in Deutschland Ferien haben: Schöne Ferien! 

Valdivia

Leider konnten wir das Problem noch nicht beheben. Trotzdem möchten wir euch einen kleinen Einblick nach Valdivia nicht vorenthalten. Deshalb hier eine Alternative: Sollten wir es nicht mal schaffen müssen wir halt später alle Fotos zeigen.




Día cincuenta y cuatro/ Alianza

Irgendwie ist nicht klar geworden, was genau die Alianza ist, deshalb hier noch mal eine Erklärung: Das Schuljahr hier in Chile ist in 3 Semester unterteilt. Und nun hat eines geendet. Ab Montag sind hier in Chile drei Wochen Winterferien. Vor diesen Ferien fand eine Woche lange die Alianza statt.  Die Alianza ist ein Wettbewerb zwischen den Klassen, dafür werden die Klassen in Gruppen eingeteilt. Immer mehrere Klassen in einer Gruppe, sodass es am Ende vier Gruppen gibt. Diese Gruppen geben sich dann Namen und spielen Spiele gegeneinander. Das können zum einen Vorbereitete Tänze oder Sketche sein, aber auch andere Spiele. Zum Beispiel gab es dieses Mal eine „Mission Impossible“ mit wirklich komischen Aufgaben. Zum Beispiel mussten die Gruppen eine Nonne und ein Schwein herbeizaubern.  Oder es mussten ehemalige Schüler im Badman-Kostüm durch die Schule laufen. Es wurde viel gesungen und es war sehr lustig.  




Wir finden die Alianza sehr gut, da sie die Klassengemeinschaften wirklich stärkt. Am Montag war allerdings schulfrei. Am Dienstag gab es dann ein paar Tanzeinlagen und mehrere kleine Spiele. Abends kam auch unser Zumba Lehrer um mit den Gruppen gegeneinander zu tanzen. Am Mittag war der Höhepunkt der Alianza. Morgens fand die „Mission Impossible“ statt. Es gab wirklich viele Aufgaben! Außerdem rufte unsere Gruppe im Radio an und lies einen Song spielen. Abends kamen dann die Tanzauftritte und viele Gesangs-nummern dran. Hier kam auch der Jennifer-Lopez-Tanz von unserer Klasse dran, wobei Kara mitgetanzt hat.  Viele hatten sich sehr schick gemacht. Eine Aufgabe die uns sehr gut gefallen hat war die Aufgabe der Schuluniformen. Jede Gruppe musste einen neuen Entwurf für die Schuluniform präsentieren. So konnten die Schüler versuchen die Lehrer zu inspirieren. Der Abend wurde moderiert von zwei Schülern aus der 12 Klasse. Der Abend ging sehr lange und zog sich etwas, da alles nicht besonders gut organisiert war. Donnerstagmorgen kamen dann noch mehr Tänze dran. 

Bei allen Spielen und Auftritten ging es um Punkte. Die Gruppe die gewinnt hat einen Wunsch an die Schule frei, aber die Ehre zählt natürlich auch. Auf jeden Fall hat unsere Gruppe, die „Naranjos“ ( z.d. die Organgenen) gewonnen! Egal ob es darum ging, dass ein Junge der Mannschaft sich so schnell wie möglich Seidenstrumpfhosen anzieht, ob wir uns mit Hip-Hop Moves gegen eine andere Gruppe tänzerisch beweisen mussten, bei einigen Sportwettkämpfen, Johannes die größten Füße hatte, Kara mit Matias beim deutschen Polka tanzte, beim Keksewettessen, beim Luftballon aufpusten um sie anschließend wieder zu zerplatzen [...] Wir haben alles gemeistert! Alle haben sich sehr gefreut. 




Heute am Freitag werden noch Zeugnisse vergeben und dann sind Ferien!
Es ist sehr hart den ersten schon auf wiedersehen sagen zu müssen. Zum Beispiel von unseren Deutschen Freunden mussten wir uns trennen, da sie bereits jetzt die Rundreise machen. Es ist sehr hart den ersten schon auf wiedersehen sagen zu müssen. 
Heute gehen wir auf unsere Abschiedsfeier und dann ist es auch schon Zeit uns für die Abreise vorzubereiten.

Día cincuenta y dos

Leider haben wir das Problem mit den Fotos immer noch nicht gelöst, da wir gerade sehr wenig Zeit haben. In der Schule hat nun die Alianza angefangen und wir alle versuchen unseren Austauschpartnern so viel wie möglich zu helfen. Morgen werden wir dort mal gucken gehen, was dort so geschieht. 
Gestern sind noch 2 Deutsche aus Wuppertal, von unserer Schule, angekommen und noch eine Schülerin. Damit wären wir 24. In einer Woche sind in ganz Chile Winterferien, für 3 Wochen. In dieser Zeit machen fast alle Deutschen Austauschpartner die Tour in den Norden. Wie auch wir, die es endlich geschafft haben alles geplant und bezahlt zu haben. Im Gegensatz zu uns und den anderen Schülern aus Wuppertal fahren aber die meisten mit einer Organisation. 
Ansonsten sind wir größtenteils mit packen, sortieren und organisieren beschäftigt. Denn wir dürfen, wie auch auf der Hinreise, nur 23 Kilo Gebäck mit ins Flugzeug nehmen. 

Día cincuenta y Día cincuenta y uno

Hier nun die Begründung, warum wir uns zwei Tage nicht gemeldet haben. Es gibt ein paar Probleme mit Blogspot. Anfangs waren wir sehr begeistert, aber nun können wir keine Bilder mehr hochladen. Das ärgert uns sehr, da wir wirklich viele, schöne Fotos aus Valdivia haben. Und im Bezug auf die bevorstehende Reise ist es natürlich auch sehr ungünstig. Aber wir werden uns demnächst zusammen setzen und versuchen das Problem zu lösen. Unser verlängertes Wochenende war sehr schön und entspannt, da unsere Austauschpartnerinnen beide sehr mit den Vorbereitungen für die Alianza beschäftigt waren. Ansonsten steigt die Vorfreude auf die Reise in den Norden. In weniger als einer Woche geht es schon los!