17022015 - Rückblick

200 Tage Ausland.
Witzigerweise sind es auch ab heute auch nur noch genau 200 Tage, bis ich voraussichtlich wieder nach Hause reise. Ich kann also (leider) schon wieder rückwärts zählen.

AUGUST - Balaton
SEPTEMBER - Ballonfestival
OKTOBER - Mures
NOVEMBER - Miercureaciuc
DEZEMBER- BUDAPEST
JANUAR - Targu Mures
FEBRUAR - Medias

Übrigens ist mein zweiter Rundbrief über die letzten 4 Monate fertig. Wer Interesse an dieser Zusammenfassung hat: selmaboehmelmann@yahoo.com

12022015 SIGHISOARA

.... also ging es weiter nach Sighisoara. Ich bereits im Herbst schon einmal in Sighisoara, trotzdem war es wieder sehr schön, alleine aus dem Grund, dass es nicht so überfüllt war. Leider war der Friedhof geschlossen, aber dieses Mal hatten wir Zeit die Aussicht vom Turm zu genießen.


08022015 MEDIAS

Medias - Mediasch - Medgyes

Von keiner Stadt wurde mir so oft erzählt wie hässlich sie sein soll wie von Medias. Generell wird mir hier aber sehr oft erzählt, dass irgendwelche Städte in Rumänien sehr hässlich sein sollen. Bei Medias war ich selbst allerdings auch etwas misstrauisch. Schon oft bin ich durch diese Stadt gefahren um zum Beispiel nach Sibiu zu fahren. In meinem Gedächtnis haften ist mit dabei nur ein riesen großer BILA Supermarkt und ein großes Verkehrschaos. Trotzdem hatte ich unglaublich Lust mir die Stadt einmal anzugucken. Mit dem Bus fährt man ungefähr 2 Stunden nach Medias. Der Busbahnhof liegt von Targu Mures aus hinter Medias, weshalb ich wieder an dem großen Supermarkt und der überfüllten Straße vorbeifuhr. Als dann meine Begleitung und ich jedoch zu Fuß Richtung Zentrum einbogen, erwartete uns ein wunderschönes historisches Stadtviertel. Nichts hätte so ein schönes Viertel bei der Durchfahrt erahnen lassen!

Medias beherbergt ca. 55000 Einwohner und liegt auch in Siebenbürgen. Auch hier wird viel deutsch gesprochen, da noch viele Siebenbürger Sachsen hier leben.  Das historische Zentrum ist von einer Stadtmauer umgeben. Man hat so richtig das Gefühl, dass hier die Welt noch in Ordnung wäre. Abgeschottet von dem Verkehrschaos und den alten Fabriken. In Medias gibt es mehrere wirklich schöne Kirchen und einen großen Platz in der Mitte. Die Menschen wirkten alle sehr freundlich und freuten sich ihre Stadt präsentieren zu dürfen. Es gibt viele schöne Cafes und auch die Häuser sind so schön bunt, wie ich es aus Sibiu und Sighisoara kenne. Manche Menschen behaupten die Städte in Siebenbürgen würden sich alle sehr ähneln und es wäre ein bisschen nach dem Motto "hat man eine gesehen, hat man sie alle gesehen". Dieser Meinung kann ich mich nicht anschließen. Natürlich sind die Städte hier ähnlich, trotzdem finde ich, dass jedes dieser aufwendig bemalten und gebauten Häuser ein Schmuckstück ist.
auf dem Platz



"zur Spinnerin"











katholische Kirche
orthodoxe Kirche



Medias an sich hat mich mit seiner Schönheit nicht komplett umgehauen, aber ich war wirklich überrascht, wie schön die Stadt ist, dafür, dass mir alle erzählten, sie sei so hässlich.  Trotzdem gibt es in der Stadt nicht wirklich viel zu sehen. Das Wetter war wunderbar, weshalb wir gemütlich die kleinen Gassen entlang spazieren könnten. Gegen Nachmittag entschieden wir uns dann aber noch spontan noch einmal nach Sighisoara zu trampen ...

05022015 "wenn die Ferne zur Heimat wird"


Wie geht es dir? Was gibt es Neues?


Man kann es nicht anders sagen, ich bin im Alltag angekommen. Auch wenn hier in Rumänien vieles spontan läuft und man nicht von einer Regelmäßigkeit sprechen kann, ist doch eine Routine aufgekommen. Beim Ausreisekurs haben wir eine Kurve besprochen. Diese Kurve zeigt den Verlauf eines Freiwilligendienstes, wie er ablaufen kann -muss er aber natürlich nicht. Hier wurde von einem Einbruch im Winter gesprochen. Heute kann ich bestätigen, dass es eine Art „Januartief“ gibt. Aber bei weitem nicht so schlimm, wie ich es mir vorgestellt hätte. Bei mir zeigt sich dies ehr dadurch, dass eben dieses Gefühl der täglichen Aufregung und die Sucht nach dem Neuerkunden etwas nachgelassen hat. Die viele Arbeit lenk mich aber wunderbar von diesen Gedanken ab. Das Gefühl des Alltags ist mir richtig bewusst geworden, als ich über das Thema Heimweh nachdachte. Natürlich vermisse ich meine Familie und meine Freunde, aber hingegen aller Erfahrungsberichte und Erzählungen stellt sich bei mir kein Heimweh ein, sondern Fernweh. Ich mag Marosvásárhely und es gibt noch sehr vieles zu entdecken hier. Trotzdem merke ich, wie es mich weiterzieht. Ich habe wieder Lust auf neue Abenteuer und will weiter… mehr entdecken, neue Kulturen kennen lernen. Es klingt absurd und ich hatte mir eigentlich gewünscht, dass ein Auslandsjahr mein immer andauerndes Fernweh endlich für einige Zeit stillen würde. Und doch denke ich, dass dieses Gefühl des Fernwehs auch ein Beweis dafür ist, wie wohl und heimisch ich mich hier fühle.  n

01022015 Bilder

Mal wieder manuell unterwegs in Marosvásárhely.






























- Geht gar nicht: Palinca (Schnaps) (noch immer kann ich mich an den Geschmack nicht gewöhnen)
- Geht immer: Covrigi/Perecet (Gebäck) 

-ich sehe: 
-Menschen die Nachts ihre Tannenbäume auf die Straße schmeißen
-Schnecken die auf unverständliche Weise morgens neben meinem Bett liegen
-oft Jungs mit Rosen oder rosa Geschenktüten in der Hand, man scheint hier romantisch
-immer noch die ganzen Menschen in ihren Autos sitzen, ob ich mich daran noch gewöhnen werde?

-ich höre:
-viele alte Menschen, die auf der Straße zu mir kommen, mir irgendetwas erzählen und mir dann zärtlich in die Wange kneifen und wieder gehen
-mittlerweile die Sirenen der Krankenwagen gar nicht mehr richtig

-ich spreche:
-leider immer noch viel zu schlecht und zu wenig ungarisch

-ich lese:
ROLF BAUERDICK "ZIGEUNER Bedingungen mit einem unbeliebten Volk"